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Letzte Änderung dieses Themas: 12.02.2011
INHALT:
Der Mensch Pythagoras

Die Lehre

Der Priester

Der Philosoph
Der Politiker

Der Naturwissenschaftler

Der Heilkundige

Der pythagoreische Orden
Dieser Textinhalt entstammt der Zeitschrift TAU, Jahrgang 11/88. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors Alfried Lehner.

Lesen Sie dazu auch:
"Die Esoterik des Pythagoras"
Die Lehre

Doch wenden wir uns der Lehre Pythagoras zu, deren Wirkung bis in unsere Zeit hinein zu
erkennen ist.
Man sagt, dass durch die Pythagoreer das rational begriffliche Denken in das bisher irrational-myhisch bestimmte Weltbild eingeführt wurde.

Für Nikolaus von Kues, den unter dem Nahmen Cusanus berühmt gewordenen Theologen, Philosophen und Kirchenpolitiker des 15. Jahrhunderts, war Pythagoras "der erste Philosoph, dem Namen und der Sache nach".
Welche Lehren unmittelbar aus dem Munde des Pythagoras stammen und welche erst von seinen Nachfolgern entwickelt wurden, ist – abgesehen
von ganz wenigen Grundgedanken – heute nicht mehr feststellbar.
Bereits Aristoteles spricht nie von den Lehren des Pythagoras selber, sondern immer nur von solchen der Pythagoreer.

Wie vielseitig die pythagoreische Lehre war,
welche Bereiche sie erfasste und welch nachhaltige Auswirkung ihr beschieden war, kann man aus einer Zusammenfassung es Iamblichos – bei aller Fragwürdigkeit seiner historischen Zuverlässigkeit – erahnen. Es heisst dort:
"Und ganz im Recht haben sie ihn hoch
eingeschätzt. Ist doch auf Grund seines Wissens über Götter, Heroen, Daimonen und die Welt,
über die mannigfachen Bewegungen der Sphären
und Gestirne, über deren Voreinandertreten,
Verfinstertwerden und unregelmäßiges
Abweichen, über Exzentrizitäten und Epizyklen,
ja über alle Dinge auf der Welt – Himmel, Erde
und die dazwischenliegenden offenbaren und
verborgenen Naturbereiche – eine richtige und
wirklichkeitsgemäße Vorstellung aufgekommen,
die durchaus kein Ding der Erscheinungswelt
und auch keinen intelligiblen widerspricht.

Auf Grund seines Wirkens sind auch Wissenschaften, geistige Anschauung und alles,

was mit Erkenntnis zusammenhängt, was die Seele sehend macht, was den Geist reinigt von der Verblendung durch die anderen Bestrebungen, so dass dieser die wirklichen Prinzipien und Urgründe des Alls zu erkennen vermag, unter den Griechen heimisch geworden.

Die beste Staatsverfassung, die Eintracht im
Volke, Gütergemeinschaft der Freunde, religiöse
Verehrung der Götter, fromme Pflichterfüllung an
den Verstorbenen, Gesetzgebung, Geistesbildung, die Kunst des Schweigens, die Schonung der anderen Lebewesen, Selbstbeherrschung, Besonnenheit, Geistesschärfe, göttliche
Wesensart und – um es mit einem Worte zu
erfassen – sämtliche übrigen Güter"

Man kann daraus folgern: Pythagoras war
Priester, Philosoph, Politiker und Naturwissen-
schaftler. Als Naturwissenschaftler war er
Mathematiker, Astronom und Arzt.


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