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DIE PYTHAGOREISCHE TETRAKTYS IM ÜBERBLICK
ANTIKES QUELLMATERIAL ZUR TETRAKTYS
DER SCHLÜSSEL ZUR TETRAKTYS
DAS PUNKTEDREIECK, EINFACH NUR 1 + 2 + 3 + 4 = 10 ?
RAFFAELS GEMÄLDE "DIE SCHULE VON ATHEN"
IRRTUM UND VERMUTUNG IN DER MUSIKTHEORIE
PYTHAGORAS UND DER PYTHAGOREISCHE ORDEN
VIDEOS ZU VERSCHIEDENEN THEMEN
IRRTUM UND VERMUTUNG IN DER MUSIKTHEORIE
Letzte Änderung dieses Themas: 08.01.2011
Der Irrtum von Hans Kayser

Wenn man der Pythagoreischen Tetraktys offiziell überhaupt irgendwelche wissenschaftliche Bedeutung beimisst, dann nur in Verbindung mit der Musiktheorie.
Begründer der modernen Musiktheorie und dem daraus abgeleiteten Weltbild – der Harmonik – ist Hans Kayser (1891-1964).

Innerhalb seines Gedankengebäudes, das
bis heute in seinen Grundfesten erhalten geblieben ist, gibt es einen etwas größeren Fehler, zu dem ich im Folgenden Stellung beziehen möchte.

Dazu aus dem Büchlein "Das Geheimnis der pythagoräischen Tetraktys" von Theo Reiser aus dem Jahre 1967.
Gleich im Vorwort äußert sich der Autor verächtlich zur Tetraktys in der Art wie sie uns überliefert wurde, nämlich:
1 + 2 + 3 + 4 = 10.
Zitat:
"Den Anstoß zu den Untersuchungen, welche den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen, gab ein Brief mit dem Datum vom 27. Oktober 1963, den ich aus Rom von Hans Kayser erhielt.

In diesem Brief schreibt er unter anderem:
"Im Vatikan habe ich auf "Der Schule von Athen" von Raffael eine wichtige harmonikale Entdeckung gemacht. Nämlich auf einer Tafel, die von einem Schüler dem Pythagoras gezeigt wird, das Neben- bzw. Untereinanderstehen der esoterischen
( 6, 8, 9, 12 ) und der exoterischen Bedeutung, der pythagoreischen "Tetraktys" (= Vierzahl).

Diese Vierzahl wird immer mit 1 + 2 + 3 + 4 = 10 bezeichnet, was nur für die Dummen berechnet war.
6, 8, 9, 12 vereinigt jedoch die arithmetische, geometrische und harmonische Proportion in sich, also das Ordnungsgefüge der damaligen Welt".

Anmerkung: Drastische Aussage natürlich nur im Privatbrief an den Freund!
Er meint: für die Nichtwissenden..."

Zitat Ende.


Wie kann Hans Kayser seine ganz persönliche harmonikale Entdeckung auf dem Gemälde von Raffael machen, wo doch auf dieser Tafel direkt unter dem harmonikalen Schleifendiagramm zusätzlich noch die Tetraktys in der Form:
1 + 2 + 3 + 4 = 10 zu sehen ist?

Hat Herr Kayser diese Tetraktys ignoriert,
weil er der Meinung war, dass Raffael sie
nur "für die Dummen" gezeichnet hatte?

Wenn Hans Kayser also schon Raffaels Gemälde irgenteine Bedeutung beimisst, dann sollte er nicht einen Teil davon mögen und den anderen ausblenden nur weil ihm keine harmonikale Erklärung dazu einfällt.

Theo Reiser der Verfasser dieses 71 Seiten umfassenden Büchleins zitierte Hans Kayser, und nahm dieses Zitat zur Grundlage seiner gesamten Ausführungen, ging also mit seiner Meinung konform. Der gesamte Inhalt dieser Broschüre erschöpft sich dann in harmonikalen Studien diverser 4er-Gruppen, ohne dass die Zahl 10 Erwähnung findet.

Wie sehr sich Herr Kayser und Herr Reiser geirrt haben, kann der Leser schon hier auf der Seite:
ANTIKES QUELLMATERIAL ZUR TETRAKTYS

und weiterführend:
DER SCHLÜSSEL ZUR TETRAKTYS
erfahren.
Keinesfalls möchte ich die musiktheoretischen Zusammenhänge in Frage stellen, sie sind klar nachvollziehbar, faszinierend und wahr!
Aber was hat uns der Pythagoreer Philolaos über die pythagoreische Tetraktys hinterlassen?

"...Man muß die Leistungen und das Wesen der Zahl nach der Kraft bemessen, die in der Zehnzahl liegt.
Denn groß und vollkommen vollendet und alles bewirkend und göttlichen und himmlischen sowie menschlichen Lebens Anfang sowie Anteil nehmende Führerin ist die Kraft der Zahl und der Zehn.
Denn ohne diese ist alles unbegrenzt und undeutlich und unklar..."


Wenn die Tetraktys so allumfassend zu verstehen ist, dann darf sie sich nicht nur in harmonikalen Studien erschöpfen, sondern muss im Allerheiligsten der Zahlentheorie – also der Primzahlverteilung – ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
Und das tut sie auch, mehr noch, sie ist die Ursache! Wenn es anders wäre, dann stünde das im krassen Widerspruch zum pythagoreischen Credo: "Alles ist Zahl".
Und die Tetraktys wäre nicht "die Quelle und Wurzel der ewig fließenden Natur".

Es gibt allerdings eine Schnittstelle zwischen der Tetraktys in der Kayserschen Harmonik und der reahl existierenden Tetraktys in der Geometrie der Sternpolygone – Diese Schnittstelle ist das Lambdoma!
Lesen Sie dazu in der Rubrik "Geometrie"

SIMPLEX –
DER FESTE AGGREGATZUSTAND DER ZAHL






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