ZAHLENTHEORIE + GEOMETRIE = PHILOSOPHIE
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DIE TETRAKTYS IN J. G. HERDERS METAKRITIK
GIORDANO BRUNO – DIE MONADE (MONAS), ZAHL & FIGUR
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GIORDANO BRUNO – DIE MONADE (MONAS), ZAHL & FIGUR
Letzte Änderung dieses Themas: 29.12.2011
giordano bruno
Wer war Giordano Bruno?

Giordano Bruno (1548 -1600) war ein italienischer Priester, Dichter und Philosoph.
Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und vom Gouverneur von Rom zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Warum musste Giordano Bruno sterben?

Bruno war ein aufbegehrender Freigeist und
vertrat mutig seine Standpunkte. Er postulierte
die Unendlichkeit des Weltraums und die ewige
Dauer des Universums.
Für ihn gab es das geozentrische Weltbild der katholischen Kirche ebenso wenig wie das
jüngste Gericht.
Das klingt erst mal "modern und wissenschaftlich".
Die Wahrheit ist jedoch, dass Giordano Bruno nie wirklich Atheist gewesen ist,
und sich darüber hinaus offensichtlich mit magischen Praktiken und vor allem Zahlenmystik befasst hat, wie uns vor allem sein Werk:
"Über die Monade, die Zahl und die Figur als Elemente einer sehr geheimen Physik, Mathematik und Metaphysik"
vor Augen führt.


Gibt es tatsächlich Bezüge zur
Pythagoreischen Tetraktys bzw.
zu den Inhalten dieser Internetseite?

Bruno beschreibt in diesem Werk seine Sichtweise vom geometrischen, metaphysischen und mystischen Charakter der Zahlen von 1 bis 10.

Seine Erklärung, warum mit der Ziffer 10 seine Betrachtungen beendet sind, begründet er tatsächlich mit neuplatonischen Ausführungen
über die Vierheit (Pythagoreische Tetraktys), allerdings ohne jeden wissenschaftlichen Ansatz.
Weiterhin gibt er Hinweise in Richtung der zehn
Sephiroth des kabbalistischen Baumes. Aber
auch die anatomisch bedingte, menschliche Zählweise auf Grund der zehn Finger führt er an.

Jeder Mensch, der die auf dieser Internetseite erarbeiteten Zusammenhänge nicht versteht,
könnte nun Giordano Brunos Monade als unwissenschaftliche Spinnerei bzw. unsystematisch spekulativen Obskurantismus entschieden ablehnen, oder aber als
schöngeistige Prosa genießen.
Die Ausarbeitungen G. Brunos korrelieren aber in einigen interessanten Punkten dem, was ich selbst erarbeitet habe – noch bevor ich Brunos Monade kannte.
Welche Übereinstimmungen gibt es?
Hier die vier Hauptpunkte:

1. Die Entsprechung natürlicher Zahlen zur Symmetrie der n-Ecke bzw. Simplexe.


2. Die Geometrie selbst, die Polygon und Simplex, als auch Fraktal und Kugelpackung beinhaltet.

3. Die besondere Bedeutung der ersten
zehn Zahlen und ihre Beziehung zur Vierheit.

4. Die Aussage der Pythagoreer und Neuplatoniker, dass die Zahl und die Monade (Kreis) als geistige Ursache die materielle Welt erschafft.

Die Monade (Monas) = Einheit = Kreis mit seinem Mittelpunkt wird als Schöpferprinzip und Analogie der Zahl (n-Ecke) beschrieben. Für einen Leser des 21. Jahrhunderts lässt Bruno allerdings jegliche Wissenschaftlichkeit vermissen, denn er bekommt ausschweifende, schwer verständliche Betrachtungen über Geister, Götter und Dämonen vorgesetzt. Mystische Allegorien wechseln sich ab mit durchaus korrekter Geometrie.

Was ist von all dem zu halten?

Aus "Über die Monas, die Zahl und die Figur,
Felix Meiner Verlag Hamburg,
ISBN 3-7873-1008-8
Hier ein Auszug des Kommentars von
Martin Mulsow, einer der Übersetzer des Buches:

"..Es fehlt vor allem an einer Rekonstruktion
seiner geometrischen Theorien von 1586 bis 1591.
Es fehlt eine vergleichende Untersuchung zu
Brunos Ikonologie, seiner allegorischen Darstellungssprache also mit Götternamen, Prinzipien und Mythologemen. Das was existiert, bezieht sich in erster Linie auf die recht gut bearbeitete Naturphilosophie.
Die Skizzierung von Interpretationswegen für
De Monade muss sich also sehr vorsichtig vorantasten...."
Zitat Ende.

Abschließend also hier noch mal die meiner
Meinung nach berechtigte Frage:
Haben wir es bei De Monade also mit einem geistigen Fragment Brunos zu tun, deren alleinige Betrachtung und Beurteilung zwangsläufig zu einer Fehleinschätzung
führen muss?
Handelt es sich bei De Monade um eine philosophisch-mystische Sichtweise, während die wissenschaftliche Komponente vielleicht sogar ebenfalls einmal in Buchform existierte, aber der "heiligen Inquisition" vollständig zum Opfer fiel?
Das anzunehmen bleibt leider reine Spekulation.

Was aber meinte Martin Mulsow mit den geometrischen Theorien von 1586 bis 1591?
Aus Zeitgründen muss ich dieser Frage zu
einem späteren Zeitpunkt nachgehen.

Die rechts stehenden Abbildungen entstammen
aus G. Brunos Werk "Über die Monade,
die Zahl und die Figur als Elemente einer
sehr geheimen Physik, Mathematik und
Metaphysik" Frankfurt 1591



Das Thema Giordano Bruno und seine Monade
sind hiermit für mich noch lange nicht
abgeschlossen!
Das tiefere Verständnis seiner mystischen
Allegorien und ihre Verknüpfung mit
Kreisgeometrien bleibt für mich eine
spannende Aufgabe.

giordano bruno Tetraeder giordano bruno Fraktal
Ein 9-Eck-SImplex zur Betrachtung der Zahl 9. Bruno hat sich hier offensichtlich von der Kombinatorik des Raimundus Lullus inspirieren lassen. Zum Thema Simplex und Zahl sehen Sie hier. Ein fraktales Polygon, in diesem Fall ein Fünfeck. Es handelt sich dabei um die Weiterführung des Sierpinskidreiecks auf höhere n-Ecke (Viereck, Fünfeck, Sechseck usw. Sehen Sie hier.
giordano bruno simplex Lullismus Raimundus Lullus
giordano bruno Pentagramm
Zeichnung zur Betrachtung der Zahl 5. Das Pentagramm wurde allein auf Grund seiner Form schon immer mit dem Menschen in Verbindung gebracht. Hier ein kompletter 5-Eck-Simplex (Pentagramm in ein Pentagon eingezeichnet). Viele Hermetiker u.a. auch Paracelsus und Eliphas Levi haben sich mit diesem Thema beschäftigt.
Zu Eliphas Levi sehen sie hier.

Was immer hier auch dargestellt werden sollte, es entspricht dem wichtigsten Teilausschnitt einer kepplerschen Kugelpackung, einem Tetraeder auf eine Kante geschaut.
Das Thema Kugelpackungen ist auf meiner Internetseite leider noch nicht bearbeitet.



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